Stabile Finanzierung der Krankenversicherung

Liebe Leserin, lieber Leser,

bei verschiedenen Veranstaltungen der Verbände im System der Betriebskrankenkassen sowie beim Blick in den täglichen Pressespiegel stellt sich mir seit längerem immer wieder eine Frage: Was will die Bundesregierung den Beitragszahlern in Zukunft noch alles zumuten? Schon heute müssen Arbeitgeber und Versicherte jeden Monat eine größere Summe für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung aufwenden – ohne Aussicht auf Entlastung.

Warum langfristige Stabilität in der gesetzlichen Krankenversicherung notwendig ist

Der Grundstein, für die sich jedes Jahr in die Höhe schraubenden Beitragssätze in der Krankenversicherung, wurde im Jahr 2019 von der Bundesregierung gelegt. Ohne eine Strategie und Planung, wie die gesetzliche Krankenversicherung dauerhaft finanziell stabilisiert werden kann, wurde die immer größer werdende Deckungslücke zwischen Einnahmen und Ausgaben im Gesundheitsfonds durch den Rückgriff auf die Finanzreserven der Krankenkassen kurzfristig gestopft.

Einen Bundesgesundheitsminister und 5 Jahre später sind durch die gesetzlichen Vorgaben zur Begrenzung von Finanzrücklagen der Krankenkassen und des Gesundheitsfonds sowie durch 2 direkte Eingriffe in die Rücklagen der gesetzlichen Krankenkassen die Finanzreserven zwangsweise nahezu vollständig aufgebraucht. Und noch immer fehlt es an der Einsicht, dass die Bundesregierung dringend für eine nachhaltige Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung sorgen muss. Ganz im Gegenteil: Als ob die Kassen randvoll gefüllt wären, sieht der Gesetzesentwurf zur Krankenhausreform einen Transformationsfonds vor, der ab 2026 für 10 Jahre mit 2,5 Milliarden € durch die Krankenkassen finanziert werden soll. Die Länder sollen sich mit eben demselben Betrag beteiligen. Mitfinanzierung durch den Bund oder die privaten Krankenkassen? Fehlanzeige.

Es geht immer um das Geld der Arbeitgeber und der Versicherten

Wenn Herr Lauterbach nun den niedergelassenen Ärzten oder Apothekern Honorarerhöhungen oder die Abschaffung von Budgets verspricht, zusätzliche Gelder für Kliniken bereitstellen will oder höhere Preise für Arzneimittel ankündigt, trifft dies am Ende den Geldbeutel von 73 Millionen gesetzlich Versicherten und deren Arbeitgeber. Was Ärzte oder Apotheker mehr bekommen wollen, müssen LKW-Fahrer, Reinigungskräfte, Mitarbeiter im Supermarkt und alle anderen Berufsgruppen zusätzlich finanzieren. Der bundesdurchschnittliche Zusatzbeitragssatz liegt derzeit bei 1,7 %. Bereits jetzt gehen Finanzexperten im Gesundheitswesen davon aus, dass ohne eine Kehrtwende in der Gesundheitspolitik bereits im Jahr 2025 erneut ein massiver Anstieg dieses bundesdurchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes auf bis zu 2,45 % zu erwarten ist.

Deshalb fordern alle 95 Krankenkassen die Bundesregierung mit dem #GKVTAG 1 x im Quartal dazu auf, dass die politischen Rahmenbedingungen schnellstmöglich so gestaltet werden, dass die gesetzliche Krankenversicherung, die seit über 140 Jahren die flächendeckende gesundheitliche Versorgung maßgeblich prägt und gestaltet, dies auch in Zukunft leisten kann.

Trotz aller Herausforderungen ist es unser erklärtes Ziel, Ihnen als Versicherte sowie unserem Trägerunternehmen Groz-Beckert neben unseren umfangreichen Leistungen und persönlichem Service möglichst langfristig einen Beitragssatzvorteil gegenüber dem bundesdurchschnittlichen Zusatzbeitragssatz bieten zu können.

In diesem Magazin hat das Team der BKK für Sie wieder viele interessante Tipps für Ihre Gesundheit, aber auch Informationen zur elektronischen Patientenakte und zur digitalen Identität im Gesundheitswesen, die immer mehr Einzug in alle Bereiche der Gesellschaft hält, zusammengestellt.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und freue mich mit Ihnen und Ihrer Familie über die häufiger werdenden Sonnentage. Genießen Sie die Natur, sie ist der Schlüssel zur Gesundheit.

Ihr Ralf Hauer

Veröffentlicht am: 21.05.2024 - Zuletzt geändert am: 24.05.2024

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